Welche Auswirkungen hat das auf mein E-Mail-Marketing?
Je mehr Nutzer die neuen Funktionen verwenden, desto größer sind die Auswirkungen, die Du im E-Mail-Marketing spürst. Auf diese fünf Konsequenzen musst Du dich einstellen. Klappe den jeweiligen Punkt auf, um mehr darüber zu erfahren.
Die wichtigste Auswirkung spürst Du in Deiner Statistik. Die Öffnungsrate Deiner E-Mails wird innerhalb der iOS-Nutzer langfristig steigen, obwohl das Engagement gleichbleibt. Das liegt daran, dass Nutzer mit aktiver „Mail Privacy Protection“ immer eine Öffnungsrate von 100 Prozent ausweisen. Je nachdem, wie groß die iOS-Kohorte dieser Nutzer in Deinem Verteiler ist, führt das also zu einer signifikanten Verzerrung der Statistiken.
Ist der Anteil der Nutzer mit aktiver „Mail Privacy Protection“ in einer Testgruppe größer als in der anderen, werden A/B-Tests auf Basis der Öffnungsrate keine korrekten Ergebnisse mehr anzeigen. Das musst Du insbesondere beim Test von Betreffzeilen berücksichtigen.
Auch eine E-Mail-Marketing-Automation mit einem Öffnungs-Trigger (Automation startet, sobald eine E-Mail geöffnet wird) wird bei iOS-Nutzern mit aktiver „Mail Privacy Protection“ nicht mehr korrekt funktionieren und zu falschen Workflows führen.
Durch „Hide my E-Mail“ können Nutzer in iOS eine Einweg-Adresse erstellen und diese jederzeit löschen. Das könnte langfristig zu einem Anstieg inaktiver Nutzer bzw. nicht mehr vorhandener E-Mail-Adressen in Deinem Verteiler führen.
Zu guter Letzt lassen sich iOS-Nutzer mit aktiver „Mail Privacy Protection“ nicht mehr ohne Weiteres segmentieren. Vor allem Segmentierungen auf Basis des Standorts oder von E-Mail-Öffnungen laufen bei ihnen ins Leere.
Was muss ich jetzt tun?
Die neuen iOS 15-Funktionen können Teile Deines E-Mail-Marketings beeinflussen. Daher solltest Du hier bewusst gegensteuern. Folgende Maßnahmen helfen Dir dabei:
- Halte engen Kontakt zu Deinen Abonnenten und hole Dir regelmäßig Feedback. Durch dieses Feedback kannst Du den Erfolg Deiner E-Mails besser einschätzen und weißt, welche Inhalte die Nutzer lesen wollen.
- Behalte andere KPIs wie die Klickrate bzw. CTR, den Seitentraffic, die Abmelderate und Bewertungsraten Deiner Abonnenten im Auge. Diese Daten geben Dir ohnehin einen viel besseren Einblick in den Erfolg Deines E-Mail-Marketings, weil sie auf die unteren Funnelstufen sowie die Zufriedenheit der Nutzer ausgerichtet sind.
- Um die Öffnungsraten künftig korrekt zu messen, musst Du den Apple Proxy aus der Statistik herausfiltern und diesen Anteil anschließend selbst hochrechnen. Dafür helfen Dir die Daten aller übrigen Nutzer. Schließlich ist bei Android und Co. die Öffnungsrate noch immer sichtbar.
- Achte bei A/B-Tests von Betreffzeilen darauf, dass Du genügend Nutzer ohne iOS 15 hast und der Anteil an iOS 15-Nutzern annährend gleich ist. Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass auch der Anteil der Nutzer mit aktiver „Mail Privacy Protection“ in den Testgruppen identisch ist. In einem solchen Fall kannst Du weiterhin ohne Bedenken verschiedene Betreffzeilen testen.
- Zielgerichtete Re-Engagement-Kampagnen und automatisierte Workflows funktionieren nicht mehr auf Basis der Öffnungsrate. Entferne den Öffnungs-Trigger und nutze stattdessen andere KPIs wie Klicks auf Links und Interaktionen. Über UTM-Parameter oder spezielle URLs kannst Du auch weiterhin die Klickraten ermitteln. Sie werden in Zukunft für Deine Statistik immer wichtiger.
- Erstelle Deine Engagement-Segmente nicht mehr nur auf Basis der Open Rate, sondern erweitere sie um Bedingungen wie Zeitpunkt der Anmeldung, Anzahl der Käufe und Klickraten. Sortiere zudem regelmäßig inaktive Nutzer aus.