Interaktiver Content: 5 Formate und Beispiele für deine Website
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Textwüsten? Das kann jeder! Interaktiver Content steigert die Verweildauer auf deiner Webseite und hat viele positive Nebeneffekte für deine Marke. Wir zeigen dir, was genau interaktiver Content ist und wie du ihn für dich nutzen kannst.
Lesezeit ca. 8 min
Was ist interaktiver Content?
Auf den Punkt gebracht…
Interaktiver Content sind Inhalte, die eine aktive Teilnahme des Nutzers erfordern. Im Gegensatz zu statischem Content, der passiv konsumiert wird, fordert interaktiver Content die Nutzer auf, zu klicken, zu wischen, zu tippen oder anderweitig zu interagieren.
Diese Interaktivität kann in verschiedenen Formaten auftreten – die fünf beliebtesten zeigen wir dir gleich – und bietet zahlreiche Vorteile:
- Höhere Engagement-Raten: Nutzer, die aktiv mit Inhalten interagieren, verbringen in der Regel mehr Zeit auf der Website und sind stärker in den Content eingebunden.
- Verbesserte Nutzererfahrung: Interaktive Elemente machen die Nutzung der Website spannender und können komplexe Informationen auf unterhaltsame und einfache Weise vermitteln.
- Bessere Datengewinnung und Analyse: Durch die Interaktion der Nutzer können wertvolle Daten gesammelt werden, die wiederum zur Verbesserung der Content-Strategie genutzt werden können.
- Leads generieren: Für hilfreiche Inhalte sind Leser bereit, auch ihre Kontaktdaten zur Verfügung zu stellen. Somit sammelst Du durch interaktive Inhalte wie beispielsweise personalisierte Rechner ganz einfach neue Leads ein.
So unterschiedlich kann interaktiver Content aussehen
Interaktion im Content kann in vielen verschiedenen Formaten auftreten. Die gängigsten und beliebtesten Formate sind Umfragen und Quizze, interaktive Infografiken, Rechner und Konfiguratoren, interaktive Videos bzw. 360 Grad Videos sowie Webinare und Live-Streams.
1. Umfragen, Rätsel und Quizze
Interaktive Quizze und Rätsel sind ideal, um die Motivation und das Engagement der Nutzer zu steigern. Menschen lieben es, ihr Wissen zu testen und sich mit anderen zu messen. Vom klassischen Frage-Antwort-Quiz bis hin zu komplexeren Tests – es gibt unzählige Fragen-Formate für jedes erdenkliche Thema.
Auch Umfragen an sich sind ein beliebter interaktiver Content. Bonus hierbei: Du kannst die über die Umfragen gewonnenen Daten wiederum für weitere Content Formate nutzen! Damit verbesserst Du dein Content Marketing und generierst neue Themen-Ideen.
Die Erstellung eines einfachen Quiz ist denkbar unkompliziert und kann problemlos in jeden Blogbeitrag integriert werden. Für komplexere Quiz-Formate nutzt Du am besten Tools wie beispielsweise QZZR oder Typeform.
Der Online-Auftritt der Zeit fragt Leser auf der Website nach ihrer Meinung zu Themen. Für den Publisher ein Win-Win: Zum einen stärkt die Zeit damit die Bindung zu ihrer Leserschaft und generiert zum anderen neue Daten, die sie wiederum für weitere Recherchen nutzen kann.
Unter dem Titel „Plan D“ findet sich die Umfrage der Zeit zu Alltagsproblemen in Deutschland – eingebettet direkt auf der Startseite (Quelle: Zeit.de).
2. Interaktive Infografiken
Dieses interaktive Content-Format ist vor allem dann geeignet, wenn Du Daten und Informationen darstellen möchtest und diese durch Anklicken oder Hover-Effekte mit zusätzlichen Details erweitern willst. Typische Beispiele sind Heatmaps, Zeitstränge sowie interaktive Karten.
Solche interaktiven Elemente sind ein echter Hingucker: Sie generieren Aufmerksamkeit, was wiederum auf deine Marke abstrahlt. Gleichermaßen werden interaktive Grafiken auch gern geteilt. Dadurch kann sich die Reichweite deines Contents verbessern.
Wieder ein Beispiel aus dem Publisher-Bereich: Das Handelsblatt bettet in seinem Online-Angebot regelmäßig interaktive Infografiken ein, um das geschriebene Wort zu unterstützen. Besonders nützlich: Grafiken, wie diese zur US-Wahl, lassen sich in mehreren Geschichten unterbringen und damit gut recyceln.
Diese Grafik zeigt die Prognosen einer US-Wahl. Nutzer können auf die Bundesstaaten klicken, um mehr zu erfahren (Quelle: Handelsblatt).
3. Rechner und Konfiguratoren
Rechner und Konfigurationen sind besonders für E-Commerce und Dienstleistungsangebote nützlich. Dieser interaktive Content hilft Nutzenden, unter Eingabe von Daten, ein personalisiertes Ergebnis zu berechnen oder Produkte nach eigenen Wünschen zu konfigurieren. Klassische Beispiele aus dem Service-Bereich sind Renten- oder Brutto/Netto-Rechner.
Der Aufwand für solche Kalkulatoren kann je nach Komplexität stark variieren. Einfache Kalkulatoren sind oft leichter zu erstellen, da hinter ihnen eine eher simple Rechnung liegt, während komplexere Tools eine umfangreiche technische Infrastruktur, wie etwa eine Datenbank, erfordern. Vor allem Produktkonfiguratoren sind in der Erstellung sehr aufwendig.
Die Kanzlei wbs bietet auf ihrer Website diverse Rechner im Rechtskontext – unter anderem einen Schmerzensgeldrechner im Kontext von Autounfällen. Betroffene können hier in wenigen Minuten eine Einschätzung über die Höhe des Betrages erhalten. Der Pluspunkt für die Kanzlei: Die Nutzenden sind vorselektiert und können direkt von den Anwälten kontaktiert werden.
„Höhe Schmerzensgeld ausrechnen (Dauer: 1 min.)“ – so motiviert die Kanzlei die Nutzer zum Ausfüllen des Formulars (Quelle: wbs).
4. Interaktive und 360°-Videos
Dieses interaktive Content-Format ist das wohl aufwendigste, aber wahrscheinlich auch eindrucksvollste. Es lohnt sich vor allem dann, wenn man Inhalte unterhaltsam oder aus verschiedenen Blickwinkeln herüberbringen möchte.
Als einfache Version interaktiver Videos kann man auf der eigenen Seite auch mit normalen Videos arbeiten und sogenannte „Layover“ nutzen. Hierbei wird ein zumeist klickbares Element an der entsprechenden Stelle über das Video geschoben, sodass es interaktiv funktioniert.
Mit einer Mischung aus Video und Slideshow kommuniziert Red Bull auf seiner Website die Vorteile seiner Produkte. Ein echter Hingucker für Fans.
Sowohl der Hintergrund als auch die visuellen Elemente sind animiert – damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Nutzer interagieren (Quelle: Redbull).
5. Webinare und Live-Streams
Echtzeit-Interaktion mit dem Publikum – das ist das zentrale Ziel von Webinaren und Live-Streams. Durch diese interaktiven Content-Formate kannst Du deine Inhalte ideal ergänzen, weil Nutzende Fragen direkt in Person stellen können.
Viele Unternehmen – gerade im B2B-Kontext – nutzen Webinare, um ihre zum Teil komplexen Produkte zu erklären und gleichzeitig Leads einzusammeln. Darüber hinaus lohnt sich das Format aber auch zum Aufbau eines Expertenstatus.
Webinare sind heutzutage dank Tools wie Zoom oder Webex relativ leicht zu erstellen. Komplizierter ist die Teilnehmer-Gewinnung. Du brauchst ein interessantes Thema, das den Teilnehmenden unverzichtbaren Mehrwert liefert. Hier sind gute Inhalte unabdingbar. Andere Möglichkeiten, Leads zu generieren, haben wir in unserem Magazin-Beitrag zum Thema Lead Gewinnung aufgeschrieben.
Als Marketing-Fachportal positioniert sich OMT auch über seine Webinare. Diese werden passenderweise in Content-Beiträgen zu Marketing-Themen beworben und sind somit eine ideale Ergänzung zum Inhalt.
OMT bewirbt ein LinkedIn Seminar passend zum Inhalt (Quelle: OMT).
Finde die richtigen interaktiven Content-Formate für dich
Nicht jeder interaktive Content eignet sich für jedes Unternehmen. Wenn Du die Ressourcen in die Entwicklung der Inhalte aufbringst, musst Du dir vorab Gedanken machen. Um das passende Format für deinen interaktiven Content zu finden, beachte folgende Schritte:
Ziele für den interaktiven Content definieren
Überlege dir, was Du mit deinem interaktiven Content erreichen möchtest. Möchtest Du die Verweildauer auf deiner Website erhöhen, Leads generieren oder deine Marke stärken? Jedes Ziel hat andere Implikationen.
So lohnen sich Quizze, Videos und interaktive Grafiken vor allem für die Verweildauer. Zur Leadgenerierung kannst Du Webinare und Konfiguratoren bzw. Rechner nutzen. Deine Marke stärkst Du mit fast allen interaktiven Formaten, insbesondere aber mit Seminaren, da hier der persönliche Austausch im Vordergrund steht.
Zielgruppe analysieren
Kenne deine Zielgruppe und deren Präferenzen. Welche Art von Content konsumieren sie am liebsten und wie interagieren sie mit Inhalten? Das kannst Du beispielsweise in einer kurzen Umfrage herausfinden.
Prinzipiell lassen sich B2B- und B2C-Zielgruppen unterscheiden. Rätsel, Quizze und Rechner sind typischerweise im B2C-Bereich zu finden. Im B2B nutzt man häufiger Webinare, interaktive Grafiken und Videos, um komplexe Inhalte zu erklären. So trennscharf wie hier dargestellt, ist der interaktive Content aber natürlich nicht.
Inhalt und Format wählen
Basierend auf deinen Zielen und der Analyse deiner Zielgruppe wählst Du das passende Format für deinen interaktiven Content. Hier bestimmst Du auch, welchen Teil des Contents Du überhaupt interaktiv darstellen willst.
In der Regel eignen sich komplexere Sachverhalte besser als sehr einfache. Darüber hinaus sollte der Inhalt eine entsprechende Relevanz besitzen. Nebenaspekte eines Themas darzustellen, lohnt sich in den wenigsten Fällen.
Bonus Tipp: Im Idealfall versiehst Du die Inhalte mit entsprechenden Tracking-Parametern. Damit kannst Du später prüfen, inwieweit der interaktive Content von den Besuchern genutzt wird, und daraufhin optimieren.
Fazit
Interaktiver Content ist ein mächtiges Werkzeug im modernen Content Marketing. Er bietet zahlreiche Vorteile, von höheren Engagement-Raten über eine verbesserte Nutzererfahrung bis hin zu wertvollen Daten für die Analyse.
Indem Du die richtigen Formate für deinen interaktiven Content findest und sie geschickt in deine Content-Strategie integrierst, kannst du nicht nur das Engagement auf deiner Website steigern, sondern auch deine Autorität und Expertise in deinem Fachgebiet unterstreichen.
Du brauchst noch Ideen für gute Inhalte? Schau in unserem Beitrag zum Thema Content Strategie.
Nun kennst Du alle Basics von interaktivem Content. Du brauchst Hilfe oder hast Fragen zu deinem spezifischen Anwendungsfall? Wir helfen dir bei deinem Case.