Die 7 Phasen des Content Marketing Prozesses
Wie sieht ein Content Marketing Prozess im Alltag aus? In unserer Serie „Aus dem Alltag eines Online-Marketers“ berichten wir nicht ganz ohne Augenzwinkern über Themen, die einen Inhouser gedanklich beschäftigen. Die kleinen Anekdoten dürfen zwar in ihrer Gesamtheit durchaus unterhaltend wahrgenommen werden, enthalten jedoch auch einige fachlich-inhaltliche Züge.
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Es ging leichter als gedacht. Mein Chef war begeistert von der Idee, mithilfe von Content Marketing die Interessenten schon früh in der Customer Journey abzuholen. Was für ein Buzzword-Bingo: Inbound, ganzheitlich, Retargeting, Segmentierung, Touchpoints. Aber wie sollte ich das auch anders erklären? Naja, immerhin habe ich jetzt das Go mich als Marketing Manager um den Aufbau des Content Marketings zu kümmern. Aber so einfach, wie ich das damals noch erwartet hatte, scheint es gar nicht.
Gestern habe ich mich mit einem Branchenkollegen unterhalten. Er leitet ein 10-köpfiges Team, das „Content Marketing“ in der Signatur stehen hat. Es handelt sich um 10 Blog-Redakteure, die meisten davon sind in Teilzeit angestellt. Da wären wir wieder bei den unterschiedlichen Definitionen. Content Marketing gleich Text, Text gleich Blog? So sehe ich das einfach nicht.Für mich soll der Content Marketing Prozess nicht mit der Erstellung der Inhalte aufhören. Die Betonung liegt auf dem Wort „Marketing“. Schließlich habe ich ja in der Definition versprochen, einen „geschäftlichen Vorteil“ aus dem Content zu ziehen. Klar, diese Inhalte müssen geschaffen werden. Dazu braucht es Ideen, Briefings, Redakteure, Content-Kreatoren. Aber der Prozess geht doch viel weiter.
Content Experience - Was ist das?
Content Experience ist der neuste Trend im Online-Marketing und hängt eng mit Content Marketing zusammen. Doch es geht einen Schritt weiter. Was das ist und wie Du eine gute Content Experience schaffen kannst, zeigen wir in dem Artiikel.
7 Phasen des Content Marketing Prozess
Ich überschlage mich schon wieder mit meinen Gedanken. So wird das nichts. Nächste Woche will ich meine Kollegen mit einer idealen Blaupause für den perfekten Content Marketing Prozess überraschen. Was muss denn alles überhaupt gemacht werden? Alle tun immer so, als wäre Content Marketing ein einmaliges Vorgehen. „So, wir machen jetzt Content Marketing“. Das beginnt mit einem Audit, einer Keyword-Recherche, dem Briefing und endet mit der Erstellung. Vielleicht wird noch ein Post bei Facebook abgesetzt. Bei Google wird der Beitrag auch noch ranken. Alles schön und gut, aber mein Prozess soll lebendiger sein.
Agiler Prozess für das Content Marketing
Eigentlich ist im Online-Marketing nichts so agil, wie das Content Marketing. Keine der Phasen hat ein festes Startdatum. Alle laufen parallel – immer und immer wieder. Für jedes Content-Asset einzeln.
Es dauert gar nicht so lange, da habe ich schon ein paar Ideen gesammelt:
- Ideensammlung / Backlog
- Ideenbewertung
- Briefing
- Content-Produktion
- Content-Zusammenstellung und Veröffentlichung
- Distribution
- Analyse
So könnte man die 7 Phasen des Content-Marketings grob zusammenfassen. Ganz wichtig: Nach der Analyse geht der Prozess wieder ab der Ausarbeitung und dem Briefing von vorne los. Und alles wird eingerahmt in eine saubere Content Marketing-Strategie, damit wir alle einen Leitfaden haben und in eine Richtung laufen. Die Strategie ist aber noch einmal ein ganz anderes Thema.
Übersicht: So sieht der grundlegende Content Marketing Prozess aus
Damit bin ich doch schon mal ein ganzes Stückchen weiter. Selbstverständlich darf eine tolle Visualisierung dieser Phasen nicht fehlen. Schön plakativ, damit es sich auch wirklich verinnerlicht.

Der Prozess im Content Marketing (Vollbild)
Aber Moment: Ich kann doch jetzt nicht einfach mit einem solchen Prozess hier aufwarten. Dann sagen mir alle: Wir haben doch schon Content. Und ja, es stimmt auch. Wir hätten da diesen Pressebereich, der ist natürlich wunderbar für Presseleute, interessiert unsere Kunden aber meistens gar nicht. Und dann hat mein Vorgänger damals so einen Unternehmensblog aufgemacht, der ab und an mal mit Texten gefüttert wird. Vielleicht kann man davon noch etwas verwenden, das müsste ich mir mal genauer anschauen.
Content Audit und Zieldefinition als Startpunkt
Also hat es nicht so viel Sinn, mit der Ideensammlung zu starten. Sondern viel mehr mit einer Bestandsaufnahme. Ein Content-Audit für Status Quo und eine Keyword-Recherche für den Abgleich. Mein Kunst-Lehrer an der Schule hat immer gemeint: „Einmal sehen ist besser als zehn Mal zuhören“. Na dann, ab an die Visualisierung. Ein initiales Setup zu Beginn, das nur ein Mal durchlaufen wird, sollte alle Einwände der Kollegen verstummen lassen. Sinnvoll ist es ja tatsächlich.

Der Prozess im Content Marketing inkl. Vorarbeit (Vollbild)