Content Audit durchführen: So einfach geht’s

Mit einem Content Audit überprüfst Du die bestehenden Inhalte deiner Website. Warum das sinnvoll ist und wie Du in wenigen Schritten einen Content Audit durchführen kannst, erfährst Du in diesem Beitrag.

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Warum braucht es den Content Audit überhaupt?

Wenn Du deine Content Strategie skalieren willst, kannst Du zwei Dinge tun: Regelmäßig neue Inhalte veröffentlichen oder deinen bestehenden Content anschauen und überprüfen. Für die zweite Option ist ein Content Audit wichtig.

Das Wichtigste zuerst…

Was ist ein Content Audit?

Der Content Audit ist eine Inventur des vorhandenen Contents. Er sorgt dafür, Potenziale zu entdecken und inhaltliche Lücken zu finden. Du identifizierst also die Stärken und Schwächen der bestehenden Inhalte und leitest daraus Handlungen ab.

Diese Vorteile hat ein Content Audit

Den Content Audit machst du natürlich nicht zum Spaß. Für deine Content-Marketing-Strategie hat er ein paar Vorteile:

  • Du identifizierst versteckte Potenziale in deinen bestehenden Inhalten und kannst diese optimieren.
  • Du verschaffst dir einen Überblick über deinen Content, um darauf aufzubauen.
  • Du überprüfst Rankings und erkennst die Wichtigkeit bestimmter Inhalte, die Du vorher vielleicht nicht auf dem Radar hattest.
  • Du findest Lücken in der Journey deiner Kunden.
  • Du entstaubst alten, nicht mehr relevanten Content, entfernst und überarbeitest ihn, um den Fokus deiner Website zu verbessern.

Wann muss ich einen Content Audit durchführen?

Einen Content Audit sollte man regelmäßig durchführen, mindestens aber einmal im Jahr. Auch bei Relaunch-Projekten oder dem Start einer neuen Content-Marketing-Strategie! sollte ein Audit auf der Agenda stehen.

Content Audit – So geht’s

Im Content-Marketing-Prozess steht der Content Audit nach der Zieldefinition ganz am Anfang. Die Bestandaufnahme sorgt dafür, dass Du die neue Strategie auf einer guten Grundlage startest, doppelte Arbeit vermeidest und dir einen Überblick verschaffen kannst. Unsere Grafik veranschaulicht den Prozess:

Der Prozess im Content Marketing inkl. Vorarbeit (Vollbild)

 

Audit vorbereiten

Bevor Du mit der eigentlichen Untersuchung startest, gibt es ein paar vorbereitende Punkte, die Du durchgehen musst:

Schritt 1

Im ersten Schritt musst Du die bestehenden Inhalte sammeln und eine Liste aller URLs anfertigen, die Du prüfen willst. Hierzu kannst Du Tools wie Semrush, die Search Console oder Google Analytics verwenden.elfen. Aber auch ein aussagekräftiger Teaser oder eine kurze Zusammenfassung ist für die Orientierung nützlich.

Schritt 2

Es kann sich lohnen, die Inhalte in Kategorien einzuordnen (Magazin, Ratgeber, Produktbeschreibung, Landingpages), um ihre Relevanz besser zu verstehen.

Schritt 3

Außerdem ist es sinnvoll, Search-Snippets (Title und Beschreibung) pro Seite in die Tabelle aufzunehmen. So hast Du auch hier im Blick, wie der Inhalt bei Google angezeigt wird.

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Kriterien für den Content Audit

Ist die Vorbereitung abgeschlossen, geht es ans Datensammeln. Du schaust dir dabei an, wie die einzelnen Seiten performen. Hierbei gibt es fünf Merkmale:

Kriterien für den Content Audit

  • Traffic:
    Je mehr Traffic eine Seite hat, desto relevanter scheint sie zu sein. Schaue dir hierbei aber auch an, woher der Traffic kommt: Liegt der SEO-Anteil unter 20 Prozent, besteht Optimierungsbedarf. Du solltest dir in diesem Fall die Keywordcluster ansehen und auch die Search Snippets auf Relevanz prüfen.
  • Rankings:
    Gute Rankings sind wichtig für deine Seite, daher sind auch die Rankings Teil des Content Audits. Prüfe hierbei, ob die Seite für gute und relevante Keywords rankt und wie hoch die Klickrate ist.
  • Backlinks & Shares:
    Welche Inhalte führen zu Resonanz und werden von externen Seiten verlinkt? Sie scheinen wichtig zu sein und dürfen nicht ohne Weiteres gelöscht werden.
  • Conversion-Vorbereitung:
    Wenn eine Seite direkt oder indirekt zu einer Conversion oder einem Lead geführt hat, scheint sie besonders relevant zu sein. Hat sie keine Auswirkungen auf das Kaufverhalten, musst du prüfen, ob der Inhalt auf dein Hauptziel einzahlt oder andere Ziele erfüllt. In unserem Magazin erklären wir dir ganz konkret, wie Du den ROI deines Content ermittelst.
  • Qualitative Faktoren:
    Zu den qualitativen Faktoren zählen beispielsweise das Alter der Seite und damit die Frage, ob der Inhalt überhaupt aktuell sein kann. Außerdem überlegst Du, ob der Content noch zu deiner aktuellen Strategie passt. Es ist möglich, dass er kein aktuelles Ziel mehr verfolgt und deshalb nicht mehr weiter ausgebaut werden muss.

Daten des Content Audits interpretieren und bewerten

Im besten Fall hast Du nun eine ganze Tabelle mit Daten und Informationen zu deinen Inhalten. Diese Metriken gilt es jetzt zu interpretieren. Dabei schaust Du dir die Ergebnisse immer in der Gesamtheit an, niemals nur die einzelnen Werte.

Eine Seite kann zum Beispiel viel Traffic haben, aber keinen Anteil an deinen Conversions. In diesem Fall musst Du sicherstellen, dass der Inhalt ein bestimmtes Ziel verfolgt. Die Ursache kann etwa sein, dass Du keinen Folgeinhalt hast oder die Problemlösung nicht gut genug rüberbringen konntest. Auch der CTA könnte falsch formuliert sein. Sieh dir die einzelnen Inhaltselemente sehr genau an, um das zu bewerten.

Maßnahmen treffen

  • Erfüllt der Inhalt alle Kriterien, musst Du ihn nicht anfassen. In diesem Fall kannst Du aber überlegen, ob dir dieser leistungsstarke Inhalt in deiner Content Strategie noch an anderer Stelle behilflich sein kann. Beispielsweise als Post in sozialen Netzwerken oder als E-Mail für Leadstrecken.
  • Passt der Inhalt nicht in die aktuelle Strategie oder wäre eine Aktualisierung zu aufwendig, muss er entfernt werden. Diesen Schritt solltest Du dir aber genau überlegen. In den meisten Fällen löschst Du Inhalte nur, wenn sie etwa auf alte Kampagnen oder Ereignisse einzahlen und deshalb nichts mehr bringen. Auch Doppelungen in den Inhalten und veraltete Produkte können Gründe sein, Seiten zu löschen.
  • Stimmen bestimmte Metriken nicht, solltest Du die Inhalte aktualisieren oder erweitern. Das ist wahrscheinlich die häufigste Entscheidung, die Du triffst. Das Ausmaß der Aktualisierung kann ganz unterschiedlich sein: Von der Überarbeitung einzelner Absätze bis hin zu komplett neuen Inhalten oder Elementen wie Videos und Grafiken. Im Folgenden bekommst Du dazu ein paar Tipps.

Ideen für die Aktualisierung

Hat dein Content Audit ergeben, dass einzelne Seiten noch Optimierungspotenziale haben, solltest Du die Inhalte aktualisieren oder erweitern. Hier findest du einige Tipps, die du direkt umsetzen:

1. Erweitere deinen Content um neue Themen

Oftmals sind bestehende Inhalte nicht vollständig und weisen thematische Lücken auf. Das kannst Du nutzen, um sie zu erweitern. Überlege dir, welche Fragen der Leser noch haben könnte und fülle die thematischen Lücken entsprechend aus.

2. Erstelle neue Content Formate

Sowohl der Nutzer als auch Google lieben es, wenn Du Inhalte multimedial darstellst. Füge dem Artikel Bilder oder Videos hinzu und schaffe somit Abwechslung.

3. Strukturiere den Inhalt neu

Kommst Du schnell genug zum Punkt? Lässt sich der Artikel ohne großen Aufwand überfliegen? Ist er logisch strukturiert? Eine klare und logische Struktur mit entsprechenden Überschriften, Hervorhebungen und kurzen Absätzen kann Nutzern helfen, Inhalte besser zu verstehen.

4. Aktualisiere die CTAs

Sind die Conversion Raten deines Inhalts schlecht, kann das auch am Call-to-Action liegen. Ersetze sie durch relevante und sinnvolle Botschaften, die wirklich überzeugen und auf das Bedürfnis der Leser einzahlen.

5. Optimiere das SEO-Snippet

Mit besseren Meta Titles und einer besseren Snippet-Beschreibung kannst Du im SEO einiges herausholen. Prüfe, ob die Inhalte noch aktuell und überzeugend genug sind.

6. Aktualisiere die interne Verlinkung

Sind alle Links aktuell? Gibt es weitere Quellen, auf die du verlinken kannst? Hast Du Seiten, die auf diesen Inhalt verweisen können? Eine logische und aktuelle Linkstruktur hilft dem Nutzer und dem Google Bot, sich auf deiner Seite zurechtzufinden. Schaue dir hier auch die Option Content Hubs an.

7. Denke das Lead Marketing mit

Erzielen deine Inhalte keine Conversions, kann ein gutes Lead Marketing helfen. Versuche über gute, ergänzende Inhalte Nutzer zu überzeugen, eine E-Mail-Adresse bei dir zu hinterlassen. In unserem Magazin erfährst Du mehr zum Thema Lead Marketing.

Direkt weiterlesen

Um den Erfolg deiner Inhalte steigern zu können, lohnt es sich, Content als festen Bestandteil deiner Marketing-Strategie zu sehen. Aus diesem Grund solltest Du dein Inbound Marketing immer als gemeinsames Konzept betrachten und das Lead Marketing und Conversions zum Content mitdenken. Wie sowas aussehen kann, zeigt dir unser Konzept des Inbound Loops.

Jetzt weiterlesen

Tl;dr

Der Content Audit ist eine Bestandsaufnahme deiner Inhalte. Du prüfst, welche Inhalte aktualisiert werden müssen und wie gut bestehender Content funktioniert.

Wir empfehlen, den Content Audit regelmäßig durchzuführen, mindestens einmal im Jahr. Bei großen Relaunch Projekten oder einer neuen Content-Marketing-Strategie ist immer ein Content Audit nötig.

Nach unserem Kriterienkatalog überprüfst Du deinen Content nach Traffic, Rankings, Backlinks und Shares, Conversions und qualitativen Faktoren wie dem Alter und der Aktualität.

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Philipp Tusch

Über Philipp Tusch

Philipp gründete bereits mit 14 Jahren sein erstes eigenes Unternehmen – ein News-Magazin, das er Jahre später erfolgreich veräußerte. Neben seinem Marketingmanagement-Studium sammelte er zudem praktische Erfahrungen als SEO und Online Marketer in verschiedenen Unternehmen und betrieb weiterhin nebenberuflich erfolgreiche eigene Online-Projekte. Durch sein tiefgreifendes technisches Verständnis kann Philipp Projekte und Strategien bis ins kleinsten Detail planen – ohne dabei das Big Picture aus den Augen zu verlieren.